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rebel@heart – Gedanken über das Bloggerleben

Letzte Woche saß ich mit meinem Mann in Stockholm in einem Café. Wir hatten einen Fensterplatz ergattert und als ich gerade in meinen leckeren Blaubeerkuchen beißen wollte, lief eine hübsche Frau an uns vorbei und ich dachte: Wow, cooler Stil, könnte glatt Modebloggerin sein!

2 Minuten später lief noch eine vorbei und ich musste schmunzeln. Schon komisch, da lief „die Gleiche“ nochmal in Brünette vorbei. Ich meinte zu meinem Mann: Hmm, irgendwie sehen sich die hier alle ähnlich.

Mein Mann lachte und sagte: Sehen nicht alle Schweden sich irgendwie ähnlich?

Ach, du bist doch doof, antwortete ich und aß meinen Kuchen und starrte weiter auf die Straße.

In den nächsten Tagen gab es immer mehr von diesen Phänomenen. Mir fielen viele hübsche, junge Frauen auf, die aber irgendwie alle ähnlich waren.

Schaust du schon wieder anderen Frauen hinter her? zog mich mein Mann auf.

Naja, wenn man sich für Mode interessiert, dann gehört das irgendwie dazu, zwinkerte ich.

Nun ja, da hast du wohl nicht Unrecht. Irgendwie sehen die hier alle aus wie Fashion Blogger, meinte mein Mann.

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Nicht das mein Mann viel Ahnung in dem Bereich hätte, aber mir ging dieser Gedanke auch schon so einige Male durch den Kopf und das nicht nur in Stockholm.

Bis gestern als ich zufällig den Artikel von der lieben dasha von http://dashasky.com entdeckte.

Ist es nur ein Zufall das sich alle Fashion Blogger irgendwie ähnlich sehen?

Mein Blog startete vor 2 Jahren als Food – und Ernährungsblog und ehrlich gesagt, hatte ich damals nicht darüber nachgedacht, was daraus werden könnte. Ich wollte einfach meine Erfahrungen im Internet teilen und nichts anderes.

Ein Jahr später entschied ich mich, meinen Blog umzustellen, besser gesagt, zu einem Lifestyleblog zu werden um über mehr Themen zu schreiben zu können, die mir am Herzen liegen, darunter fällt natürlich auch Mode.

Je mehr ich aber in die Bloggerwelt eintauche, desto mehr erschreckt sie mich, ehrlich gesagt. Anfangs habe ich über Bloglovin nur ein paar ausgewählte Blogs verfolgt und irgendwann immer mehr und mehr gelesen. Ich wurde in den Bann der glitzernden Bloggerwelt gezogen und fragte mich, wie ich wohl auch meinen Blog dahin bringen könnte.

Ich saß also vor dem Laptop, schaute mir Blogs an und machte mir eine Liste, was ich an einem Blog gut oder schlecht fand. Je tiefer ich tauchte umso mehr merkte ich, dass mein Blog gar nicht so wahr, wie die anderen. Das ich nicht so wahr, wie diese Bloggerinnen und ich fragte mich, ob ich da überhaupt rein passen wollte und ob mein Blog auch nur die 100ste Wiederholung von etwas werden sollte?

Natürlich gibt es auch viele, viele, viele super tolle kreative Blogs, bei denen es mir nicht so ging! Viele davon bewundere ich für ihre Kreativität und die Arbeit die sie investieren, damit ihr Blog so ist wie er ist!

Aber leider vielen mir auch so einige anderer Blogs auf und ich schrieb mir zusammen, was mich daran störte.

Am offensichtlichsten fiel mir auf, gibt es überhaupt Bloggerinnen mit kurzen Haaren? Ich meine nichts gegen lange Haare, aber rein vom äußerlichen, gab es manchmal wirklich keine Unterschiede. Granny Hair, Ombre Hair oder Bronde, ich habe es viel gesehen und bin immer noch nicht begeistert. Diese Uniformisierung finde ich wirklich schade.

Zweitens, gab es ein neues Produkt, Neuheit oder neues Modelabel, konnte ich 30-40 Blogposts dazu lesen und was wirklich dabei peinlich ist, dass sich manchmal nicht mal die Texte groß voneinander unterscheiden.

Drittens, wie gerade schon gesagt, copy and paste, ist leider ein beliebtes Werkzeug. Und dabei geht es nicht nur um Texte! Design, Posen, Fotos …Zufall? Natürlich holt man sich Inspirationen oder man denkt sich dieses Tool könnte man auch gebrauchen, aber die Frage ist immer wie sehr man „kopiert“!

Viertens, Trends… Ich weiß Mode und Trends gehen Hand in Hand. Und ich selber besitze seit Anfang des Sommers einen Jumpsuit, aber das war meine Entscheidung und ich trage ihn nicht nur für Outfitposts sondern ich liebe meinen Pseudo Pyjama und trage ihn in der Öffentlichkeit!

Wie viele Blogger gibt es aber, die nur etwas kaufen, weil es gerade in ist und es ein paar neue Leser bringen könnte?

Nun ich gebe zu, ich bin auch so ein kleines Konsumopfer und wenn ich etwas sehe, was mir sehr gefällt wird es manchmal eben auch gekauft. aber dies geschieht eben für mich und nicht für den Blog!

Sowieso bestehen meine Outfitposts aus Kleidung die ich wirklich trage, oder die schon länger bei mir im Kleiderschrank hängt, ganz schön rebellisch oder?

Fünftens, ich kenne einige Blogger die haben wirklich Erfolg und arbeiten hart für ihn. Ich kenne einige, die nur weil sie einen Blog haben, sich damit toll fühlen. Ich habe einige kennen gelernt, die zwar bloggen, sich aber nichts aus Leserzahlen etc. machen und habe darunter auch einige meiner Lieblingsblogs.

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Aber darf man sich nur Mode Blogger nennen, wenn man anderen nach eifert? Wenn sich alles nur noch um den Blog und das wie werde ich berühmt und bekannt, dreht?

Wie gesagt, Mode Trends ja, aber sollten wir als Blogger nicht neue Trends setzen, anstatt sie oder uns zu kopieren oder uns von Unternehmen sagen lassen, was gerade in ist?

Ist es den wirklich nötig, mit Ellenbogen um Sponsoren zu kämpfen und dabei zu vergessen, weshalb man mit dem Bloggen angefangen hat? Oder haben die nur angefangen, weil sie sich erhoffen dadurch berühmt zu werden?

Bloggen bedeutet Freiheit, inbesondere Meinungsfreiheit, Kreativität, Individualität!

Müssen wir den jetzt wirklich Angst haben, dass uns keiner mehr liest, nur weil wir aus der Reihe tanzen?

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Ich könnte noch so viel mehr über diese Themen schreiben und danke euch schon mal, dass ihr euch bis hier ans Ende gekämpft habt!

Ich würde mich sehr über eire Meinungen zu dem Thema lesen und mit euch darüber diskutieren!

Also schreibt mir! Seid mutig! Gebt euren Senf ab! Sagt mir was euch stört und was ihr so bemerkt habt!

Denn das war sicherlich nicht mein letzter Post zu diesen Themen und meiner neuen Kategorie: rebel@heart  – Gedanken über das Bloggerleben :)

 

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