Ich schließe meine Augen und sehe sie genau vor mir; es ist eine lange Straße und sie mündet in einer Kreuzung. Wieder einmal stehe ich in meinem Leben an einem Punkt voller Entscheidungen. Gehe ich nach links, recht oder sogar gerade aus?
Ein Blick nach hinten, zeigt mir meine vergangenen Entscheidungen. Bei manchen muss ich lächeln, andere machen mich traurig oder sogar wütend. Zu keiner dieser Kreuzungen kann ich zurück, den wenn man sich einmal einen Weg ausgesucht hat, verändern sich die Kreuzungen immer wieder.
Als Kreuzung bezeichnet man den Schnittpunkt von zwei oder mehreren, aus verschiedenen Richtungen kommenden, sich schneidenden Fahrbahnen.
Mein Herz klopft ein wenig schneller, wenn ich auf meine Kreuzung zu laufe und ich frage mich, wie es wohl diesmal sein wird. Natürlich steht sie für einen Wendepunkt in meinem Leben. Sie ist mal kleiner oder mal größer. Die Wege erscheinen mal freundlicher und locken mich mit grünen Wiesen oder bunten Farben, manchmal ist es aber auch nur ein schmaler Pfad der durch ein dunkles Dickicht zu gehen scheint.
Früher habe ich diese Entscheidungen leichter genommen. Sie hatten andere Konsequenzen, als heute. Früher ging es nur um mich, meinen freien Willen und meine individuelle Entscheidung.
Heute sind es mehrere Faktoren, die mich nach denken lassen, welchen Weg ich wohl einschlagen werde.
Ich weiß, dass es vielen von euch ähnlich geht. Man stürmt nicht mehr darauf los, sondern macht Pläne. Man versucht seine Kreuzungen bestimmbarer zu machen und plötzlich gibt es noch einen komplett anderen Weg.
So schwer es auch sein mag, wichtige Entscheidungen zu treffen – ob richtig oder falsch wird man meist erst erfahren, wenn man sie getroffen hat. Viel schlimmer wäre sicherlich, sich immer die Frage stellen zu müssen: Was wäre gewesen, wenn…?
Oft hilft ein Blick in die sogenannte „Wunsch-Zukunft“, was möchte ich oder was für Ziele verfolge ich? Sehe ich mich als Karriere-Mensch, möchte ich eine Familie, gehe ich das Risiko der Selbständigkeit ein, gehe ich noch einmal studieren um mich erfüllter zu fühlen und eine Basis für meine Zukunft zu bilden?
Entscheidungen sind gut und auch Untersuchungen zeigen, dass wer eine endgültige Wahl treffen musste, konzentrierte sich hinterher vor allem auf deren positiven Aspekte und ignorierte die Nachteile.Offenbar führt die Endgültigkeit dazu, dass wir uns auf die Vorzüge unserer Auswahl konzentrieren. Wir finden unsere Wahl umso besser und die abgelehnte Alternative umso schlechter und das steigert die Zufriedenheit.
Ob nun also nach links, recht oder geradeaus, wir wissen erst, was uns die Entscheidung bringt oder gebracht hat, wenn wir uns und unsere Handlungen reflektieren.
Wir sollten nur dabei eines nie vergessen:
„Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.“ (John Lennon)